09|10|2015

Neue Osnabrücker Zeitung

Zweiter Bauabschnitt fertig

Schonende Eingriffe am Herzen im Lingener „Boni“

Von Andrea Pärschke

Lingen. Ein wichtiges Etappenziel ist erreicht: Der zweite Bauabschnitt im Bonifatius-Hospital wurde nun eingesegnet. Doch während im Krankenhaus schon wieder fleißig gebaut wird – scherzen die Verantwortlichen schon über weitere Pläne.

Futuristisch kommt der neue Hybrid-Operationssaal daher: Er ist nicht nur der erste seiner Art im Emsland, er wird auch farbenfroh illuminiert. „Das ist nicht nur schön anzusehen“, sagt Dr. Hartmut Görtz, Chefarzt der Gefäßchirurgie, während des Festaktes zur Einsegnung des zweiten Bauabschnittes. Die verbesserte Technik macht es nun möglich, schwere Operationen schonend durchzuführen. Auch der Schutz vor Röntgenstrahlen wurde optimiert. „Das bedeutet eine geringere Strahlenbelastung für den Patienten und für uns Ärzte“, sagt der Mediziner.

Doch neben dem neuen Operationsraum, brachte der zweite Bauabschnitt noch viele weitere Sanierungsmaßnahmen mit sich. Profitiert haben vor allem die Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie die Geburtshilfe, die Kinderklinik und die Frühchenstation. Gekostet haben die Arbeiten rund 9,5 Millionene Euro. Das Land Niedersachsen übernahm davon 6,5 Millionen Euro.

 

Kopf Herz und Technik

Doch trotz aller technischen Möglichkeiten: In ihrer täglichen Arbeit können sich die Ärzte nicht alleine darauf verlassen. „Medizin lernt man am Krankenbett“, betont Dr. Henry Bosse, Chefarzt der Kinderklinik mit Perinatalzentrum. Ihm stimmen auch die anderen Chefärzte zu. Bei aller Freude über die neue Ausstattung – Kopf und herz dürfen nicht fehlen. Auch Pfarrer Thomas Burke sieht das so. „Es geht um Menschen. Da sind persönliche Begegnungen unverzichtbar“, predigt er kurz vor der Segnung des zweiten Bauabschnittes.

 

Dem Lingener Krankenhaus mangelt es jedoch weder an menschlicher noch an technischer Kompetenz. Das bescheinigt Boris Robbers, Referatsleiter Krankenhäuser des niedersächsischen Sozialministeriums: „Das Bonifatius Hospital muss den Vergleich mit Universitätskliniken nicht scheuen.“

 

Verschwundenes Zimmer

Trotzdem: Ausruhen möchte sich das Krankenhaus auf seinen Lorbeeren nicht. So sind die Bauarbeiten für den dritten Bauabschnitt bereits im vollen Gange. Dabei wird unter anderem die Intensivstation umgebaut. Doch der Planungseifer des Geschäftsführers des Hospitals, Ansgar Veer, scheint noch nicht erloschen zu sein. „Wundern sie sich nicht, wenn dem dritten Bauabschnitt noch weitere Pläne folgen“, scherzt Boris Robbers. Doch momentan bereitet den Klinikmitarbeitern noch eine ganz andere Sache Kopfzerbrechen: „Wir vermissen Raum 280“, stellt Dr. Christoph Seidlmayer, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, augenzwinkernd fest. Denn auf seiner Station folgt der 279 die 281. Und so hat der zweite Bauabschnitt noch ein weiteres Novum gebracht: Ein verschwundenes Zimmer im Bonifatius Hospital.

 

© Neue Osnabrücker Zeitung 2015

 

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